>> Bauchgefühl oder Daten? So gelingt perfektes Artist Booking für Tourneen & Konzerte!
Jeder Veranstalterin kennt dieses Gefühl: Da ist dieser eine Act, über den plötzlich alle sprechen. Der, den man ständig im Radio hört. Booking lebt oft vom Bauchgefühl – und genau dieses Gespür für den nächsten Hype oder den perfekten Fit zur eigenen Zielgruppe macht richtig gute Veranstalter*innen aus.
Aber: So sehr wir auch versuchen, uns in unsere Zielgruppe hineinzuversetzen – wir bleiben dabei immer ein Stück weit in unserer eigenen Wahrnehmung gefangen. Und die muss nicht zwingend dem Geschmack unserer Fans entsprechen.
Deshalb setzen wir bei MGNFY auf datenbasiertes Booking. Tools wie Chartmetric helfen uns dabei, unser Bauchgefühl mit Zahlen abzugleichen – und aus einem guten Riecher eine fundierte Entscheidung zu machen.
Chartmetric ist eine datengetriebene Musik-Analytics-Plattform, die weltweit über 11 Millionen Künstlerprofile, 130 Millionen Tracks und 26 Millionen Playlists abbildet. Für jeden Act werden Daten aus über 25 Quellen aggregiert – von Spotify, TikTok und Instagram bis hin zu YouTube, Shazam und Co. Die Plattform liefert damit zentrale Kennzahlen wie monatliche Hörerzahlen, Gesamt-Streams und Follower – und das plattformübergreifend.
Was Chartmetric bietet – auf einen Blick:
Streaming- & Social-Kennzahlen: Wer hört wie oft und wo? Monats-Hörer, Gesamt-Streams, Follower – alles transparent.
Publikumsdemografie: Alter, Geschlecht, Sprache, Städte und Länder der Fanbase. Entscheidend für lokale Kontexte und Tourplanung.
Playlist- & Chart-Tracking: Platzierungen auf Playlists und in weltweiten sowie lokalen Charts – inklusive TikTok, Shazam und Co.
Event- & Tourdaten: Rückblick und Ausblick auf Live-Aktivitäten, Album-Releases oder Sync-Platzierungen.
Vergleichs-Tools: Acts mit ähnlichen Kennzahlen erkennen – ideal für Peer-Benchmarks oder die Suche nach passenden Support-Acts.
>>Datenbasierte Künstleranalyse
Mit Chartmetric lassen sich potenzielle Bookings fundiert prüfen – und zwar nicht nur anhand von reinen Followerzahlen, sondern durch ein echtes Gesamtbild.
Zielgruppe & Demografie
Im Audience-Tab wird aufgeschlüsselt, wer die Fans sind: Alter, Geschlecht, Sprache, sogar ethnische Merkmale. Dazu die Top-Städte und Länder mit hoher Fan-Konzentration. Das ist elementar für die Lokalisierung von Events und gezieltes Marketing.
Engagement
Wie aktiv ist die Community? Chartmetric zeigt z.B. für Instagram die durchschnittlichen Likes und Kommentare pro Post. Hohe Interaktion = echte Fanbindung. Viele Follower, aber kaum Likes? Das kann auf gekaufte Reichweite oder oberflächlichen Buzz hindeuten.
Wachstum & Trends
Mit Verlaufskurven für Streams und Follower wird die Entwicklung sichtbar. Der 7-Tage-Velocity-Score auf TikTok zeigt, welche Songs viral durchstarten. Auch die 30- vs. 60-Tage-Dynamik liefert Hinweise, ob ein Künstler gerade nachhaltig wächst.
Peer-Vergleiche
Durch Filter nach Genre oder Spotify-Kennzahlen lässt sich eine realistische Vergleichsgruppe erstellen. So kann ein Newcomer mit etablierten Acts verglichen werden – und man bekommt ein Gefühl für potenzielle Ticketverkäufe.
>> Welche Daten für welches Eventformat?
Lokale Clubshows
Was zählt: lokale Relevanz. „Top Cities“- und „Top Countries“-Daten helfen zu erkennen, ob ein Act in der Region einen Fan-Hotspot hat. Auch Viral-Charts oder lokale Playlists zeigen, ob ein Act gerade „im Kiez“ passiert.
Festivals & große Bühnen
Hier braucht’s entweder Breitenwirkung oder klaren Trend. Plattformübergreifende Reichweite, stabile Wachstumskurven und nachhaltiges Fan-Engagement schlagen kurzlebige TikTok-Hypes. Ein Act, der gerade auf TikTok trendet, aber kaum Spotify-Hörer hat? Risiko. Kontinuierliches Wachstum über mehrere Plattformen? Jackpot.
>> Worauf man bei der Interpretation achten sollte
1. Follower-zu-Hörer-Rate
Das Verhältnis zeigt, wie viele Follower wirklich aktiv Musik hören. Eine hohe Rate = starke Community. Eine niedrige Rate = Alarmzeichen.
2. Engagement-Check
100.000 Insta-Follower, aber kaum Likes? Finger weg. Besser: kleinerer Act mit starker Interaktion.
3. Wachstumskurven
Zeigt die Kurve konstant nach oben? Gut. Plötzliche Ausschläge? Prüfen, ob’s nur kurzfristiger Hype ist.
4. Tourdaten prüfen
Keine Touren geplant, keine Live-Shows in letzter Zeit? Vorsicht. Eine geplante Tour im eigenen Land ist dagegen ein starkes Argument fürs Booking.
5. Peer-Gruppe vergleichen
Liegt der Act im Genre-Benchmark weit drunter? Booking-Kalkulation überdenken. Performt er überdurchschnittlich? Potenzial erkennen und nutzen.
>> Drei konkrete Anwendungsbeispiele
1. Lokalen Trend-Act finden
Du buchst in Münster? Dann schau: Ist Münster unter den Top-Städten des Acts? Werden seine Tracks auf lokalen Playlists gelistet? Regionale Trends erkennen – und vielleicht den nächsten Local Hero buchen.
2. TikTok-Hype vs. echte Fanbasis
Ein Act trendet auf TikTok, hat aber keine Spotify-Hörer und nur mäßige YouTube-Views? Abwarten. Vielleicht entsteht hier etwas – vielleicht auch nicht. Das Bauchgefühl bleibt entscheidend.
3. Genre-Fits für Festivals finden
Du suchst Indie-Pop mit Wachstum? Chartmetric-Filter auf Genre + Wachstum legen, passende Acts entdecken, mit bekannten Peers vergleichen – und einen frischen Slot besetzen.
>> Best Practices im Überblick
Strategie ist gut. Umsetzungsfähigkeit ist besser. Damit dein Plan greift, brauchst du eine klare Infrastruktur.
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Nicht jeder Peak ist nachhaltig. Zeitreihen anschauen. Wachstum = gut. Volatilität = beobachten.
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Wie viele Hörer folgen wirklich? Werte über 100 % sind selten, unter 10 % eher verdächtig.
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Wer regelmäßig spielt, hat echte Nachfrage. Wer lange inaktiv ist – lieber nochmal prüfen.
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Sie zeigt, wo der Act im Vergleich zu anderen steht. Hilft bei der realistischen Einordnung.
>> Fazit
Chartmetric kann ein echter Gamechanger im Booking sein – egal ob Clubshow oder Festival. Wer die Plattform richtig liest, kann intuitive Entscheidungen datenbasiert absichern. Am Ende geht’s nicht nur um Zahlen, sondern um das gute Gefühl, die richtigen Künstler*innen zur richtigen Zeit auf die Bühne zu holen.