>> Mehr Ticket-Umsatz in 2026: Die wichtigsten Ticket-Marketing Learnings aus der Praxis

Ticketverkauf fühlt sich jährlich schwieriger an: Media-Kosten steigen, Plattformen ändern ihre Regeln, und was letztes Jahr „noch irgendwie funktioniert hat“, kippt plötzlich ins Unplanbare.  

Wir erleben in unserer Arbeit bei MGNFY immer wieder dasselbe Muster: Es fehlt selten an Motivation oder Ideen. Es fehlt an System. Viele Setups sind noch immer stark kampagnengetrieben („VVK startet, wir drücken drauf“) und zu wenig darauf ausgelegt, dass Ticketverkauf heute aus Prozessen besteht: Daten sammeln, Fans segmentieren, Phasen sauber steuern, Warenkörbe aktiv gestalten, automatisierte Flows nutzen.

Die entscheidende Leitfrage, die uns 2026 beschäftigen sollte, lautet deshalb nicht: Wie erreichen wir mehr Menschen? 

Sondern: Wie bauen wir einen Ticketverkauf, der wieder planbar wird, auch wenn Plattformen unberechenbar bleiben?

Genau dafür haben wir ein paar Learnings zusammengestellt, die aus unserer Sicht einen Unterschied machen. 

Fan-Daten sind kein Nice-to-have mehr. Sie sind deine Versicherung

Wir sagen es bewusst klar: Wer 2026 keine saubere Kontrolle über seine Fan-Daten hat, arbeitet ohne Sicherheitsnetz.

In den letzten Jahren haben sich viele Veranstalter*innen daran gewöhnt, dass Plattformen den Vertrieb schon „irgendwie regeln“. Reichweite einkaufen, Kampagnen ausspielen, Tickets verkaufen. Das funktioniert, bis es nicht mehr funktioniert. Steigende Media-Kosten, sich immer ändernde Algorithmen, eingeschränkte Personalisierung und regulatorische Vorgaben zeigen sehr deutlich: Abhängigkeit ist kein tragfähiges Geschäftsmodell mehr.

Fan-Daten sind deshalb kein Marketing-Asset, sondern eine Versicherung gegen Kontrollverlust

Wer weiß,

  • wer gekauft hat,

  • wie oft gekauft wurde,

  • über welchen Kanal,

  • in welcher Phase,

  • mit welchem Warenkorb,

kann Ticketverkauf aktiv steuern, statt nur zu reagieren.

Und genau hier liegt der Unterschied zwischen Wachstum und Glück: Mit sauberen Fan-Daten können wir Verkaufsphasen planen, automatisierte CRM-Flows ausspielen, Angebote differenzieren und Paid Media stabil skalieren. Ohne diese Daten bleibt Marketing reines Hoffen auf Reichweite.

Wichtig dabei: Es geht nicht um Datensammeln um jeden Preis.

Es geht um Ownership. Um Daten, die uns gehören, die wir verstehen und die wir nutzen. Wer diese Grundlage nicht ernst nimmt, zahlt später doppelt – mit höheren Kosten, schlechterer Conversion und sinkender Planbarkeit.

(Kurz gesagt: Plattformen kommen und gehen. Fan-Daten bleiben.) 

Ohne klare Fan-Datenprozesse bringt dir kein Tool etwas

Viele Veranstalter*innen haben inzwischen Tools. CRM, Newsletter-Software, Ticketing, Ads, vielleicht sogar eine Customer Data Plattform. 

Und trotzdem fehlt etwas Entscheidendes: ein klarer Prozess, wie Fan-Daten entstehen, zusammengeführt und genutzt werden.

2026 ist das kein technisches Problem mehr, sondern ein organisatorisches.

Die entscheidenden Fragen lauten nicht: „Welches Tool brauchen wir?“

sondern:

  • Welche Fan-Daten sammeln wir konkret?

  • An welchen Touchpoints entstehen diese Daten?

  • Wann und wie werden sie zusammengeführt?

  • Wer nutzt sie und wofür?

Ohne diese Klarheit passiert immer dasselbe:

Daten liegen verstreut, Zuständigkeiten sind unklar, Automatisierung bleibt Stückwerk. Tools werden eingeführt, aber nicht genutzt. Oder noch schlimmer: Sie werden genutzt, ohne dass klar ist, welche Entscheidungen darauf basieren sollen.

Ein funktionierender Fan-Datenprozess ist deshalb immer gleich aufgebaut:

  • Ticketkauf, Newsletter, Gewinnspiele, Onsite-Touchpoints, Paid Media. Alles zahlt auf ein zentrales Fan-Profil ein.

  • Dieses Profil ist nicht statisch, sondern entwickelt sich weiter (Interesse → Kauf → Wiederkauf → Loyalität).

  • Auf Basis dieser Daten werden Segmente, Trigger und Angebote gesteuert.

Erst danach macht es Sinn, über Tools zu sprechen. Das Tool ist Mittel zum Zweck. Der Prozess ist das System.

Wer diesen Prozess nicht sauber definiert, wird auch 2026 weiter Symptome bekämpfen:

  • manuelle Listen,

  • unscharfe Zielgruppen,

  • Kampagnen nach Bauchgefühl.

Wer ihn sauber aufsetzt, schafft die Grundlage für alles, was wirklich Umsatz bringt: Segmentierung, Automatisierung, Performance-Marketing und skalierbare Kommunikation.

(Tools kann man wechseln. Prozesse bleiben.)

Segmentierung ist Umsatzsteuerung – keine Analyse-Disziplin

2026 ist Segmentierung kein Analyse-Thema mehr, sondern ein operativer Hebel zur aktiven Umsatzsteuerung.

Die entscheidende Frage lautet nicht: Was wissen wir über unsere Fans?

sondern: Wie behandeln wir unterschiedliche Fans unterschiedlich?

Denn Kaufentscheidungen entstehen aus sehr konkreten Situationen – und genau darauf muss Kommunikation reagieren.

Erstkäufer*innen

Das sind Menschen, die dein Event noch nie besucht haben. Ihre größte Hürde ist Unsicherheit.

Konkret heißt das:

  • Sie wollen verstehen, was sie erwartet (Atmosphäre, Publikum, Ablauf).

  • Sie brauchen soziale Beweise, dass andere dort eine gute Zeit hatten.

  • Sie suchen Orientierung, nicht Rabatte.

Hier geht es um Erwartungsmanagement. 

Wiederkäufer*innen

Diese Fans kennen dein Event bereits. Ihre Hürde ist nicht Vertrauen, sondern Reibung.

Konkret heißt das:

  • Sie erwarten schnelleren Zugang,

  • weniger Erklärung,

  • und das Gefühl, als loyale Fans erkannt zu werden.

In der Praxis bedeutet das:

  • Early Access vor dem öffentlichen Vorverkauf,

  • vereinfachte Kaufprozesse ohne Grundsatz-Erklärungen,

  • kleine Vorteile wie exklusive Add-ons oder Upgrades.

Hier wirkt Anerkennung stärker als jede Werbebotschaft.

Warenkorb-Abbrecher

Das sind keine Unentschlossenen – das sind Fans mit klarer Kaufabsicht. Was hier meistens fehlt, ist nicht Motivation, sondern Klarheit.

In der Praxis bedeutet das:

  • direkte Reminder mit Rücksprung in den Warenkorb,

  • Beantwortung typischer letzter Fragen:

    • Was ist im Ticket enthalten?

    • Kann ich später upgraden?

    • Gibt es Ratenzahlung?

High-Intent-Fans

Diese Gruppe ist kaufbereit. Sie hat mehrfach interagiert, Inhalte konsumiert oder bereits gekauft.

Was hier funktioniert, ist Timing, nicht Lautstärke.

In der Praxis bedeutet das:

  • klare Deadlines („Preisstufe endet heute“),

  • limitierte Kontingente,

  • kurze, direkte Botschaften ohne Storytelling-Umwege.

Diese Fans brauchen keinen weiteren Kontext – sie brauchen einen Entscheidungsimpuls.

Die eigentliche Erkenntnis

Segmentierung heißt nicht, Fans besser zu beschreiben. Segmentierung heißt, konkrete Entscheidungen zu treffen:

  • Wer bekommt welche Information?

  • Wer bekommt welches Angebot?

  • Wer wird wann kontaktiert – und wer bewusst nicht?

Wenn Segmentierung keine klaren Konsequenzen hat, ist sie nur Statistik.

Wenn sie konsequent umgesetzt wird, ist sie einer der stärksten Umsatzhebel im Ticket-Marketing.

Ticketverkauf funktioniert nur mit klarer Phasenlogik

Einer der häufigsten Fehler im Ticket-Marketing ist die Annahme, dass Ticketverkauf ein linearer Prozess ist: Vorverkauf starten, Werbung schalten, Tickets verkaufen. In der Realität funktioniert das so nicht. 2026 entsteht Umsatz nicht durch Dauerkommunikation, sondern durch klar gesteuerte Ticket-Marketing-Phasen, mit jeweils eigener Zielsetzung, eigener Botschaft und eigener Angebotslogik.

In unserer Arbeit unterscheiden wir fünf zentrale Phasen, die den Ticketverkauf strukturieren:

Lead-Phase

Hier geht es nicht um Verkauf, sondern um Kontaktaufbau. Aufmerksamkeit, erste Berührungspunkte und Opt-ins stehen im Fokus. Wer in dieser Phase schon verkaufen will, verbrennt Budget.

Announcement-Phase

Jetzt wird aus Aufmerksamkeit konkrete Erwartung. Das Event wird eingeordnet: Was ist das für ein Festival? Für wen ist es? Warum lohnt es sich, dabei zu sein?

Story-Phase

Diese Phase baut Vertrauen auf. Inhalte zeigen das Erlebnis, die Community, die Atmosphäre. Ziel ist es, Unsicherheit abzubauen und Relevanz zu schaffen – nicht, Druck auszuüben.

Hype-Phase

Soziale Bestätigung rückt in den Vordergrund. Nachfrage wird sichtbar, Vergleichsdynamiken entstehen, FOMO beginnt zu wirken. Hier wird Interesse emotional aufgeladen.

Action-Phase

Jetzt geht es um Entscheidung. Klare Angebote, Deadlines, limitierte Kontingente und reduzierte Erklärungstiefe sind entscheidend.

Wichtig dabei: Diese Phasen laufen nicht immer strikt nacheinander. Sie können sich überschneiden oder parallel stattfinden – etwa bei Preisstufenwechseln, Line-up-Ergänzungen oder neuen Inhalten. Entscheidend ist nicht die perfekte Reihenfolge, sondern die klare Zuordnung von Ziel, Botschaft und Angebot pro Phase.

Wer jede Phase mit denselben Creatives, denselben Anzeigenzielen und denselben Botschaften bespielt, kommuniziert zwangsläufig am Bedarf vorbei. Das kostet Conversion, Marge und Vertrauen.

Phasenlogik ist deshalb kein Marketing-Detail. Sie ist ein Steuerungsinstrument:

  • für Kampagnenziele (Lead, Traffic, Conversion)

  • für Zielgruppen-Segmente,

  • für Angebots- und Preislogiken,

  • für Budgets und Timings.

Oder anders gesagt: Nicht der Kalender entscheidet über Umsatz, sondern die Phase, in der sich ein Fan gerade befindet.

Post-Event ist dein stärkstes Umsatz Fenster

Der Moment direkt nach dem Event ist einer der am meisten unterschätzten Umsatzhebel im Ticket-Marketing. Dabei ist die Ausgangslage kaum besser denkbar: Fans sind emotional aufgeladen, zufrieden, verbunden mit dem Erlebnis und gedanklich noch mitten im Event.

Trotzdem passiert in der Praxis oft Folgendes: Ein Dankes-Post, vielleicht ein Newsletter  und dann geht der Fokus wieder zurück auf Reichweite und Paid Media in den kommenden Monaten.

2026 ist das verschenktes Potenzial.

Der Zeitraum direkt nach dem Event ist kein netter Abschluss, sondern ein eigenes strategisches Umsatzfenster. In dieser Phase sind Kaufhürden so niedrig wie sonst zu keinem Zeitpunkt im Jahr. 

Was hier funktioniert, ist nicht Druck, sondern Commitment.

Konkret heißt das:

  • Early Access für das nächste Jahr, exklusiv für Besucher*innen,

  • Anzahlungen oder Deposits, um früh Kaufbereitschaft abzufragen,

  • klare zeitliche Begrenzungen, damit Entscheidungen nicht vertagt werden. 

Wichtig ist dabei: Post-Event-Verkauf darf kein einmaliger Push sein.

Er muss systematisch gedacht werden.

In der Praxis bedeutet das:

  • automatisierte E-Mail- oder WhatsApp-Flows nach dem Event,

  • segmentierte Ansprache (Besucherinnen ≠ Newsletter-Abonnentinnen),

  • Angebote, die bewusst niedrigschwellig starten und später ausgebaut werden können (Upgrades, Add-ons, Zahlungspläne).

Der Effekt ist enorm:

Wer dieses Umsatzfenster sauber nutzt, sichert sich nicht nur frühen Cashflow, sondern reduziert auch massiv die Abhängigkeit von Paid Media in späteren Phasen. Ein Teil des Umsatzes für das nächste Jahr ist dann bereits entschieden, bevor der eigentliche Vorverkauf überhaupt beginnt.

Oder anders gesagt: Post-Event ist kein Nachgang. Es ist der erste Schritt für den nächsten Verkauf.

Umsatz entsteht im Warenkorb  

Einer der größten Denkfehler im Ticketing ist bis heute, dass Ticketverkauf als Einzelentscheidung verstanden wird: ein Ticket, ein Preis, fertig. Genau hier wird 2026 enorm viel Umsatz liegen gelassen.

Denn die meisten Ticketkäufe sind keine isolierten Käufe, sondern Teil einer größeren Entscheidung:

  • gemeinsam mit Freund*innen,

  • mit Zusatzwünschen,

  • mit begrenztem Budget,

  • mit Unsicherheit beim finalen Preis.

Der Umsatzhebel liegt deshalb nicht im Ticket selbst, sondern im Warenkorb.

Was das konkret heißt: Veranstalter*innen müssen aktiv vorgeben, wie gekauft werden kann , statt den Warenkorb sich selbst zu überlassen.

In der Praxis sehen wir drei besonders wirksame Hebel:

1. Unterschiedliche Preise Zugänge statt Einheits-Ticket

Nicht jede Zielgruppe kann oder will zum gleichen Zeitpunkt gleich viel zahlen.

  • Studierenden-Tickets oder klar definierte reduzierte Kontingente senken Einstiegshürden,

  • ohne den gesamten Preisrahmen zu beschädigen.

Wichtig ist dabei: begrenzen, klar kommunizieren, sauber segmentieren.

2. Ratenzahlungen / Payment Plans als Conversion-Hebel

Ratenzahlung ist kein Zahlungsdetail, sondern ein Pricing-Instrument.

Gerade bei höherpreisigen Tickets senken Payment Plans die mentale Kaufhürde massiv – ohne Rabatte geben zu müssen. Wer diese Option nicht anbietet, verliert kaufbereite Fans, die schlicht später zahlen würden.

3. Sinnvolle Upsells direkt im Warenkorb

Der Warenkorb ist der Moment höchster Kaufbereitschaft.

Hier funktionieren Add-ons deutlich besser als später:

  • Merch mit Abholung vor Ort,

  • Cashless-Guthaben oder Abos,

  • Upgrades wie Camping, VIP oder Zusatznächte.

Entscheidend ist: Upsells müssen relevant sein.

Nicht möglichst viele Optionen, sondern klare Ergänzungen, die das Erlebnis verbessern.

Das Ziel all dieser Maßnahmen ist nicht, Fans mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Das Ziel ist, Kaufentscheidungen zu erleichtern, Budgets besser abzuholen und den Umsatz pro Käufer*in zu erhöhen – ohne zusätzliche Reichweite einkaufen zu müssen.

Oder anders gesagt:

Wer den Warenkorb aktiv gestaltet, verkauft mehr Tickets – selbst bei gleicher Nachfrage.

Automatisierte CRM- & E-Mail-Flows sind die größte Umsatzlücke im Ticketing

Wenn wir uns eine Umsatzlücke aussuchen müssten, die 2026 den größten Hebel hat, dann ist es diese. Nicht Paid Media. Nicht neue Plattformen. Sondern automatisierte Kommunikationsflows, die im Ticketing bis heute kaum genutzt werden.

Im E-Commerce ist das Standard:

Zwischen 10 und 15 Prozent des Gesamtumsatzes entstehen dort über automatisierte E-Mail- und CRM-Flows. Im Ticketing sehen wir dagegen häufig: null, sporadisch oder rein manuell.

Das ist kein Kanalproblem – das ist ein Strukturproblem.

Der Unterschied liegt darin, ob Kommunikation ereignisbasiert gedacht wird oder kampagnengetrieben.

Die wichtigsten Flows, die 2026 Pflicht sind

Warenkorb-abgebrochen-Flow

Ein abgebrochener Warenkorb ist kein Desinteresse, sondern ein unterbrochener Kaufprozess.

Was hier funktioniert:

  • kurze Reminder mit direktem Rücksprung in den Warenkorb,

  • Klarheit zu offenen Fragen (Inhalt des Tickets, Upgrades, Zahlungsoptionen),

  • gegebenenfalls Hinweis auf Ratenzahlung.

Was hier nicht funktioniert:

  • pauschale Rabatte,

  • neue Storytelling-Schleifen,

  • erneute Reichweitenkampagnen.

Hier wird Umsatz gesichert, nicht neu erzeugt.

Post-Purchase- & Add-on-Flows

Nach dem Kauf ist die Zahlungsbereitschaft am höchsten – trotzdem endet die Kommunikation oft abrupt.

Automatisierte Flows können hier:

  • sinnvolle Upsells anbieten (Camping, VIP, Cashless, Merch),

  • Kaufentscheidungen vorbereiten, die sonst später vertagt werden,

  • den Warenkorb nachträglich erweitern.

Wichtig: nicht alles auf einmal, sondern logisch gestaffelt.

Second-Purchase- & Loyalty-Flows

Wer ein zweites Mal kauft, ist kein normaler Fan mehr – sondern ein Wertträger.

Konkret heißt das:

  • Anerkennung statt Erklärung,

  • exklusive Vorteile statt Massenkommunikation,

  • frühere Informationen, einfachere Prozesse.

Diese Fans reagieren nicht auf Lautstärke, sondern auf Relevanz.

Anlass- & Trigger-Flows

Geburtstage, Jahrestage, Event-Rückblicke oder Phasenwechsel sind keine netten Anlässe, sondern saubere Trigger für relevante Kommunikation.

Der Unterschied:

  • Ein Anlass-Flow fühlt sich persönlich an,

  • ein Newsletter fühlt sich austauschbar an.

Und genau das entscheidet über Öffnungen, Klicks und Umsatz.

Die eigentliche Erkenntnis

Automatisierte Flows ersetzen keine Kampagnen, sie entlasten sie.

Sie sorgen dafür, dass kaufnahe Situationen systematisch genutzt werden, statt sie dem Zufall zu überlassen.

Wer 2026 weiterhin ausschließlich manuell kommuniziert, lässt Umsatz liegen, den andere Branchen längst mitnehmen.

Wer Flows sauber aufsetzt, verkauft mehr – ohne mehr zu senden.

Oder anders gesagt: Automatisierung ist kein Effizienzthema. Sie ist ein Umsatzthema.

Performance-Marketing gewinnt durch Tracking, Zielgruppen und Creative-Variationen

2026 scheitert Performance-Marketing im Ticketing nicht an Budgets und auch nicht an Plattformen. Es scheitert fast immer an drei sehr handfesten Dingen: unsauberem Tracking, falsch gedachten Zielgruppen und zu wenig Creative-Variationen.

Alles andere ist nachgelagert.

Sauberes Tracking ist die Grundvoraussetzung.

Wenn Kauf-, Add-to-Cart- oder Checkout-Events nicht sauber ankommen, kann kein Algorithmus lernen. Dann optimieren Kampagnen ins Leere – egal ob auf Meta, TikTok oder Google. Performance-Marketing funktioniert nur, wenn klar ist, welches Verhalten wertvoll ist und dieses Signal zuverlässig übermittelt wird.

Zielgruppen müssen zur Phase passen.

Broad, Lookalikes, Custom Audiences oder Artist-bezogene Zielgruppen sind kein Selbstzweck. Entscheidend ist, wann sie eingesetzt werden und wie sie angesprochen werden. 

Wer kaufnahe Zielgruppen mit Awareness-Botschaften bespielt oder neue Zielgruppen direkt in Conversion-Kampagnen zwingt, verschenkt Effizienz.

Der größte Hebel liegt aber woanders.

Creatives sind der eigentliche Treiber von Performance.

Erfolgreiches Performance-Marketing lebt nicht von einem „Hero-Video“, sondern von kontinuierlicher Variation. Unterschiedliche Hooks, Einstiege, Szenen, Tonalitäten, Angebote und Phasenbotschaften liefern dem Algorithmus immer wieder neue Signale.

Genau das machen erfolgreiche Events konsequent:

Sie produzieren ganzjährig viele unterschiedliche Creatives – nicht perfekt, sondern variabel. Dadurch bleibt das System lernfähig. Stillstand bei Creatives führt fast immer zu Stillstand in der Performance.

Wichtig dabei: Es geht nicht darum, ständig „besseres“ Material zu produzieren, sondern anderes. Neue Blickwinkel, neue Einstiege, neue Argumente – angepasst an Phase, Zielgruppe und Angebot.

Die operative Realität ist deshalb klar: Wer Performance-Marketing 2026 ernsthaft betreiben will, muss Creative-Produktion als laufenden Prozess verstehen – nicht als Kampagne mit Start und Ende.

Oder anders gesagt: Der Algorithmus kann nur lernen, wenn wir ihm regelmäßig neues Material geben.

Reichweite gehört Plattformen – Umsatz gehört dir nur im Owned System

Das ist einer der unbequemen, aber zentralen Punkte für 2026: Reichweite ist nicht gleich Kontrolle. Und Aufmerksamkeit ist noch lange kein Umsatz.

Social Media, Paid Ads und Plattformen sind hervorragende Verstärker – aber sie sind keine stabilen Umsatzsysteme. Algorithmen ändern sich, Reichweiten schwanken, Kosten steigen. Wer Ticketverkäufe dauerhaft darauf aufbaut, arbeitet auf fremdem Grund.

Die entscheidende Frage lautet deshalb nicht: Wie erreichen wir viele Menschen?

sondern: Wie überführen wir Aufmerksamkeit in Systeme, die uns gehören?

2026 gewinnen die Veranstalter*innen, die Social Media konsequent als Übergabepunkt denken:

  • von Reichweite zu Kontakt,

  • von Interesse zu Opt-in,

  • von Plattform zu Fan-Beziehung.

Konkret heißt das:

  • Social Content und Ads haben ein klares Ziel: Übergang ins CRM.

  • Landingpages sind nicht nur Verkaufsseiten, sondern Datenschnittstellen.

  • E-Mail, WhatsApp und CRM werden nicht begleitend genutzt, sondern als zentrale Steuerungseinheit.

Der Unterschied ist fundamental:

  • Wer auf Plattformen verkauft, ist abhängig von Sichtbarkeit.

  • Wer im Owned System verkauft, steuert Timing, Angebot und Kommunikation selbst.

Gerade in Kombination mit Segmentierung, automatisierten Flows und Post-Event-Strategien entsteht so ein System, das nicht bei jedem Vorverkauf wieder bei null anfängt.

Oder anders gesagt: Reichweite kann man mieten. Beziehungen muss man besitzen.

Fazit: 2026 entscheidet sich nicht im Kanal, sondern im System

Wenn wir eines aus den letzten Jahren gelernt haben, dann das: Ticket-Marketing scheitert selten an fehlender Reichweite. Es scheitert daran, dass Setups zu fragmentiert, zu reaktiv und zu kampagnengetrieben sind.

Die neun Learnings in diesem Artikel sind deshalb kein Wunschzettel und keine Trendübersicht. Sie beschreiben die strukturellen Voraussetzungen, damit Ticketverkauf wieder planbar, skalierbar und wirtschaftlich sinnvoll wird – auch in einem Umfeld, das sich ständig verändert.

Dabei geht es nicht darum, alles auf einmal umzubauen. Aber es ist entscheidend, überhaupt anzufangen:

  • Fan-Daten ernst zu nehmen und nicht nur zu sammeln,

  • Prozesse zu definieren, statt Tools zu stapeln,

  • Segmente und Phasen wirklich unterschiedlich zu behandeln,

  • Warenkörbe, Flows und Post-Event-Momente aktiv zu nutzen,

  • und Reichweite konsequent in eigene Systeme zu überführen.

Wenn wir zwei Dinge besonders ans Herz legen müssten, dann diese:

Erstens: Ownership schlägt Optimierung. Zweitens: Systeme schlagen Einzelmaßnahmen.

2026 wird kein Jahr für noch mehr Kampagnen. Es wird ein Jahr für bessere Entscheidungen. Und genau darin liegt die Chance.

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